Peter Schmitt als Kommandant verabschiedet |
Osterburken | Zahlreiche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner hatten sich am vergangenen Freitagabend trotz kaltem und nassem Wetter zur Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Osterburken in der Mehrzweckhalle Schlierstadt eingefunden. Der Kommandant der Feuerwehr Osterburken, Peter Schmitt, konnte den Bürgermeister der Stadt Osterburken, Jürgen Galm, deren Ortsvorsteher und Gemeinderäte, die Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes, den stellvertretenden Kreisbrandmeister des Neckar-Odenwald-Kreises, Bruno Noe, und Michael Genzwürker, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes des Neckar-Odenwald-Kreises, begrüßen. Die folgenden Tätigkeitsberichte der Abteilungen zeigten die insgesamt sehr gute Situation der Feuerwehrfamilie Osterburken hinsichtlich Personalstand, Ausbildungsgrad, Engagement, Ausrüstung und Infrastruktur. Trotz der Folgen der Coronapandemie konnte die Feuerwehr Osterburken und all ihre Abteilungen die durchaus zahlreich vorhandenen, vielfältigen und nicht selten komplexen Herausforderungen in ihrem weiträumigen Einsatzgebiet allzeit und professionell meistern. Neben Brandeinsätzen standen oft technische Hilfseinsätze (Unfälle, Reinigung von Fahrbahnen, die Beseitigung gefallener Bäume, Türöffnungen), die Unterstützung städtischer Veranstaltungen und vieles mehr auf dem Programm. Dabei konnten mehrere Menschenleben gerettet werden. Neben ihrer alltäglichen Arbeit steht die Feuerwehr Osterburken als Anbieter von Lehrgängen zur Grund-, Fort- und Weiterbildung und Prüfungsort für Leistungsabzeichen bereit. Sie stellt zudem dafür Personal und Schiedsrichter. Im Ort besucht sie Kindergärten, Schulen und Betriebe. Zudem beteiligte sie sich an mehreren karitativen Veranstaltungen, unter anderem am Spendenlauf für die Ukraine. Stets präsent zeigt sie sich bei städtischen Veranstaltungen, wo sie den Verkehr regelt und immer wieder Stände unterhält. Der Einsatzabteilung mit ihren aktuell 129 Mitgliedern, dazu 39 Mitgliedern der Alterswehr und 58 Angehörigen der Jugendfeuerwehr ist seit 2012 eine deutlich positive Mitgliederentwicklung beschieden. Gerade die Fortschritte in der Jugendarbeit sichern sie den Wehren aller Ortsteile die Zukunft. Die nun folgenden Berichte aller Abteilungen lieferten den Anwesenden einen Einblick in die Tätigkeit der vielen freiwilligen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner vor Ort. Belastende Aspekte sowie die persönliche Betroffenheit der Mitglieder wurden dabei keineswegs ausgespart. In Hemsbach sind rund 12% der Bevölkerung in der Feuerwehr aktiv. Deren 80-jähriges Jubiläum (die Feuerwehr war im noch eigenständigen Hemsbach 1942 gegründet worden) konnte erst 2023 gefeiert werden. 2022 war ein Rekordjahr mit insgesamt acht Alarmierungen. In Bofsheim absolvierten die 28 Aktiven seit 2018 pro Jahr mindestens drei Einsätze, 2022 und 2023 waren es sogar jeweils elf. Uwe Schweizer ist nach 25 Jahren als Abteilungskommandant nicht wieder zur Wahl angetreten. In Schlierstadt stemmten die 25 Aktiven seit 2018 insgesamt 63 Einsätze. Die Jugendfeuerwehr stellt aktuell in fünf Jugendgruppen 50 Mitglieder und in der Kinderfeuerwehr arbeiten momentan 18 Kinder aus allen Stadtteilen mit. Technische Ausbildung, Sport, Spiel und Erste Hilfe stehen im Vordergrund. Seit 2018 wurden 98 Gruppenabende durchgeführt. Das langjährige hohe Engagement hat sich bezahlt gemacht. Seit 2012 verdreifachte die Jugendfeuerwehr ihre Mitgliederzahl. Jugendfeuerwehrwartin Jasmin Heck, die für eine Fortführung ihres Amtes nicht mehr zur Verfügung stand, wurde durch die Versammlung verabschiedet. Bürgermeister Jürgen Galm führte nach diesem Gesamtüberblick die einstimmige Entlastung durch. Dieses Musterbeispiel für das Zusammenwirken der einzelnen Abteilungen gebe ein „gutes Gefühl für den Fall der Fälle“, so Galm. Es folgten die Neuwahlen. Die Versammlung wählte Thomas Stark zum neuen Kommandanten. Markus Stang wurde zum 1. stellvertretenden Kommandant gewählt. Jens Schmidt wurde zum 2. stellvertretenden Kommandanten gewählt. In den Gesamtausschuss der Feuerwehr der Stadt Osterburken wurden Tobias Letzgus und Dominik Nultsch für Osterburken, Mathias Mieth für Hemsbach, Manuel Geiger für Bofsheim und Daniel Süssenbach für Schlierstadt gewählt. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bruno Noe überbrachte im Rahmen der Ehrungen die Grüße des Neckar-Odenwald-Kreises. Er gratulierte der Feuerwehr Osterburken zu ihrer hervorragenden Einsatzbereitschaft. Der Dienst am Bürger über so viele Jahre verdiene eine Ehre seitens des Landes Baden-Württemberg. Für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ehrte die Versammlung Bernd Geiger und Klaus Jenninger. Sie erhielten jeweils das Feuerwehrverdienstzeichen in Gold und einen Präsentkorb. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Martin Ehrling geehrt. Er erhielt das Feuerwehrverdienstzeichen in Silber. Für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielt Marcel Geiger das Feuerwehrverdienstzeichen in Bronze. Michael Genzwürker lobte in seinem Grußwort die Feuerwehr Osterburken, den Stand der Ausbildung und die Bereitschaft, selbst auszubilden. Sein Dank galt auch der Stadt für deren Engagement. „Setzen Sie sich weiter ein für das Blaulicht“, so Genzwürker an die anwesenden Kommunalpolitiker. Er dankte dem scheidenden Kommandanten der Feuerwehr Osterburken für seine herausragenden Dienste. Im Namen des Deutschen Feuerwehrverbands verlieh er Schmitt in Würdigung seiner herausragenden Verdienste das Ehrenkreuz in Bronze, eine der höchsten Auszeichnungen, die die deutsche Feuerwehr zu vergeben hat. Der neu gewählte Kommandant Thomas Stark zählte in seiner Laudatio die vielfältigen Aspekte der Tätigkeit und der Ausbildung seines Vorgängers in seinen rund 40 Jahren Dienst auf. Zwischen 1990 und 1998 stellte er die Weichen für den Aufstieg der Jugendfeuerwehr. In seiner Zeit verantwortete er unter anderem das neue Feuerwehrhaus in Osterburken. Die „graue Eminenz“ Schmitt prägte in Osterburken buchstäblich eine (Feuerwehr)-Epoche. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“, so der sichtlich gerührte Kommandant, der von seinen Kameradinnen und Kameraden mit langanhaltenden stehenden Ovationen verabschiedet wurde. Bürgermeister Galm dankte Schmitt für seine mehr als 20-jährige Arbeit als Kommandant, der die Feuerwehr der Stadt maßgeblich geprägt habe. Sein Gruß galt auch den zahlreichen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die entgegen dem heutigen Trend der Work-Life-Balance, jeden Tag diszipliniert und engagiert ihren Dienst verrichten. Die erhoffte Anschaffung eines Gerätewagens für Osterburken sei auf einem guten Weg. Herausfordernd sei die Digitalisierung. Beim Feuerwehrgerätehaus für Osterburken habe sich das Warten gelohnt. Sigrid Albrecht (Deutsches Rotes Kreuz Osterburken) lobte abschließend die Zusammenarbeit und die stets gelebte Kollegialität. Mit einem Equipment zur Entspannung wünschte sie Schmitt, dem eine Abordnung der Kinder- und Jugendfeuerwehr Osterburken Spalier stand, einen gelungenen Abschied als Kommandant. Er wird aber als Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr weiterhin aktiv mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.
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