Mosbach/Neckar-Odenwald-Kreis | Nachdem die Einführung des Digitalfunks im Neckar-Odenwald-Kreis abgeschlossen ist, startete der Kreisfeuerwehrverband Neckar-Odenwald-Kreis eine weitere digitale Initiative – das virtuelle Führungskräftetraining. So konnten am vergangenen Samstag die ersten zwölf Einsatzkräfte an einem Training im virtuellen Raum teilnehmen.

Gemeinsam mit der Firma ProEinsatz aus Rodgau entwickelte der Kreisfeuerwehrverband eine Schulungsveranstaltung. Der Schwerpunkt von ProEinsatz liegt dabei auf einem praxisorientierten Trainingsangebot im virtuellen Raum zur Steigerung der Entscheidungs- und Handlungssicherheit der Führungskräfte. Durch den Einsatz von Virtual Reality können die Teilnehmer innerhalb kürzester Zeit verschiedene Einsatzszenarien abarbeiten.

In vier Runden absolvierten insgesamt zwölf Einsatzkräfte aus Billigheim, Buchen, Mosbach, Mudau, Neunkirchen, Osterburken und Waldbrunn jeweils drei Einsätze als Gruppen- oder Zugführer. Nach einer Einführungsrunde bei der sich die Teilnehmer mit der Bedienung und der Bewegung im virtuellen Raum vertraut machen konnten, ging es ans Eingemachte. Die Teilnehmer erkundeten die jeweilige Lage, trafen Entscheidungen und die Einsatzlage passte sich dynamisch an die getroffenen Entscheidungen an. So sind pro Einsatz verschiedene Abläufe und schlussendlich gänzlich andere Einsatzvarianten möglich. Ein Operator kann über die eigens entwickelte VR-Software auch weitere Aufgaben und Einsatzelemente ins Spiel bringen. Die Teilnehmer der jeweiligen Runde können so die Lageerkundung üben und dabei miteinander kommunizieren und sich abstimmen.

Den ersten Einsatz stellte ein Brandeinsatz dar. Die Teilnehmer fanden sich in einer Wohnsiedlung. Im Garten eines Wohnhauses war es durch einen Gasgrill zu einer Verpuffung gekommen, durch die mehrere Gäste und der Hausherr verletzt wurden. Außerdem waren die Gartenhütte und ein Stück der Hecke zur Straße in Brand geraten.

Beim zweiten Einsatz handelte es sich um einen Verkehrsunfall auf einem mehrspurigen Teilstück der B27 mit mehreren PKW und LKW. Hier galt es, sich um die Versorgung der Verletzten zu kümmern, die Einsatzstelle zu sichern und einen PKW-Brand zu löschen.

Beim abschließenden Gefahrguteinsatz liefen aus einem LKW 20.000 Liter Ottokraftstoff auf eine Straße. Hier ging es vorrangig darum, die Straße zu sichern, zu verhindern, dass Kraftstoff in Grundwasser gerät und Schaulustige fernzuhalten.

Nach den einzelnen Einsätzen konnten die Teilnehmer in der Nachbesprechung ihre Eindrücke Revue passieren lassen und den Einsatzablauf im Video nacherleben und gemeinsam besprechen. So konnten die Teilnehmer Impulse und Handlungsempfehlungen für die kommenden Einsätze zuhause mitnehmen.

Dennis Obieglo (Mosbach), Thomas Link (Osterburken) und Martin Kaiser (Hardheim) kümmerten sich seitens des Kreisfeuerwehrverbandes um die Organisation, Planung und Durchführung in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr Mosbach. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Möglichkeiten des virtuellen Raums eine optimale Ergänzung der Weiterbildungspalette der Feuerwehren im Neckar-Odenwald-Kreises ist und dass solche Fortbildungen wieder angeboten werden sollen. mag.