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Aktuelles von den Feuerwehr
Einsätze im Neckar-Odenwald-Kreis
Orkan "Emma"

Neckar-Odenwald-Kreis | Am Samstag, 01.03.2008, kam es im gesamten Landkreis zu einer Vielzahl von Einsätzen. Das Orkantief "Emma" hatte weite Teile der Bundesrepublik Deutschland fest im Griff und forderte europaweit mindestens 14 Todesopfer. Der Neckar-Odenwald-Kreis blieb - zum Glück - von schlimmerem verschont.

Einige Feuerwehren berichten bereits auf unseren Seiten über ihre Einsätze - weitere werden wir gerne hier veröffentlichen! Einfach per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. schicken!

Land unter durch Orkan "Emma"

Copyright 2008 - Fränkische Nachrichten - Redaktionsmitglied Maria Gehrig

Neckar-Odenwald-Kreis. Orkan "Emma" fegte übers Land, brachte jede Menge Regen und hinterließ seine Spuren im ganzen Kreis. Viele Straßen wurden überflutet, Bäume entwurzelt, Dächer teilweise abdeckt. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, riss "Emma" mit sich: Mülltonnen, Äste, Gartenschmuck. Den gewaltigen Niederschlag konnten die Abwassersysteme oft nicht fassen. So standen mancherorts die Keller unter Wasser. Es entstand mitunter erheblicher Sachschaden.

Im Dauereinsatz

Polizei, Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, Straßenmeisterei und Mitarbeiter der örtlichen Bauhöfe sowie der Forstverwaltungen waren ab Freitagnacht das ganze Wochende über im Einsatz, um die Schäden zu beheben. Erst im Lauf des Sonntags beruhigte sich das Sturmtief und die Hilfsdienste konnten aufatmen.

In Neckarzimmern wütete der Orkan besonders heftig. Die Bundesstraße B 27 musste am Samstag wegen Überflutung bis 17 Uhr gesperrt werden. Ebenso zeitweise die B 37 zwischen Mosbach und Eberbach bei Guttenbach, da auch hier die Fahrbahn überflutet war.

Zudem war die B 47 zeitweise zwischen Walldürn und Rippberg wegen umgestürzter Bäume blockiert. Auch etliche Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen waren betroffen.

Auf der B 27 zwischen Buchen und Abzweigung Mudau stürzte ein Baum auf einen Pkw, hierbei entstand jedoch nur Sachschaden, Menschen wurden nicht verletzt.

Die Bahnstrecke Seckach-Miltenberg wurde kurzfristig bei Bödigheim und Hainstadt durch einen Baum beziehungsweise einen umgefallenen Masten blockiert. Eine Stromleitung zwischen Hainstadt und Walldürn musste abgeschaltet werden, da ein Baum einen Strommasten umgedrückt hatte.

In Walldürn wurde in kleines Dach abgedeckt und auf die Fahrbahn geschleudert, ein Carport machte sich selbständig und stürzte auf ein Auto. In Höpfingen beschädigte ein vom Sturm heruntergewehtes Kunststoffwelldach einen Pkw.

Auf dem Neckar bei Haßmersheim wurde ein Personenfährboot infolge Hochwasser und Treibgut beim Übersetzen manövrierunfähig. Infolge des Hochwassers gelang es dem Bootsführer nicht, sein Schiff mittels des Ankers zu stabilisieren. Nur ein zu Hilfe kommendes Tankschiff konnte die Fahrt der Personenfähre stoppen, indem es gelang, die Fähre dort festzumachen. Zu Personen- und Sachschäden kam es nicht.

Über 80 Notrufe

Mehr als 80 Notrufe gingen wegen des Sturmtiefs "Emma" von Freitag auf Samstag allein beim Polizeirevier Mosbach ein. Meist wurden umgestürzte Bäume, die die Fahrbahnen blockierten, überflutete Keller und Straßen gemeldet.

Als äußerst hilfreich erwiesen sich die Regenrückhaltebecken im Bereich von Rinnau und Kirnau. Durch den Rückstau entstanden zwar mehrere Quadratkilometer große Wasserflächen, wie hier im Bereich des Rinnau-Rückhaltebeckens zwischen Hohenstadt und Hirschlanden. Die den Rückhaltebecken nachgelagerten Dörfer wurden jedoch vor größeren Schäden bewahrt. Lediglich Gärten, Hühnerställe und einige Keller wurden überflutet.

Die starken Niederschläge führten am Samstag erneut dazu, dass die Kirnau bei Altheim - zwischen Sägewerk Ellwanger und der L 579 - über ihre Ufer trat und das dortige Gelände zu einer Seenlandschaft verwandelte.

So schlimm wie am Samstagvormittag war die Lage in Hettigenbeuern seit langem nicht mehr. Hier verließ die Morre ihr Bett und rauschte mit Macht durch die Talaue: Beim Sportgelände hieß es "Land unter". Aufatmen dagegen in Götzingen: Hier bewährte sich die neue Flutmulde am Rinschbach, die erst vor zwei Wochen offiziell übergeben worden war.

Ein ähnliches Bild im benachbarten Main-Tauber-Kreis: Auch hier waren Straßen teilweise unpassierbar. Beim Luftsportverein Unterschüpf wurden die Hangartore eingedrückt. Der Sturm schleuderte die Stahltore auf die dort abgestellten Flugzeuge. Der Gesamtschaden dürfte sich auf eine halbe Million Euro belaufen. Zwischen Brehmen und Gissigheim wurde eine Feldscheune schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Fränkische Nachrichten - 03. März 2008

 

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