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Aktuelles von den Feuerwehr
Einsätze im Neckar-Odenwald-Kreis
Aktionstag der Freiwilligen Feuerwehr Walldürn

wallduernWalldürn | Bei schönstem Wetter fand am 25.09.2011 anlässlich des 145-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Walldürn ein Aktionstag bei der Einsatzabteilung Stadt mit umfangreichem Programm statt.

Da Feuerwehrfeste häufig leider mehr Augenmerk auf Essen und Trinken und weniger auf Aktionen für die Bevölkerung legen, entschied man sich in Walldürn bewusst für einen Aktionstag mit vielen Programmpunkten und der Möglichkeit, selbst einmal Feuerwehrmann oder –frau zu sein. Den gesamten Tag gab es Informationen zu Rauchmeldern sowie Brandschutz und Sicherheit für alle Lebenslagen, wie z.B. im Urlaub, beim Grillen und für Eltern kleiner Kinder. Natürlich wurde auch die Fahrzeug- und Gerätetechnik präsentiert. Dabei war es wichtig, dass jeder Besucher selbst einmal Feuerwehrgeräte ausprobieren konnte. Alle Interessenten hatten den ganzen Tag über die Gelegenheit, einmal selbst mit der Rettungsschere zu schneiden, mit dem Spreizer Gegenstände auseinanderzudrücken, ein Fahrzeug mit Hebekissen anzuheben…

Die richtige Anwendung einer Fluchthaube konnte ebenso ausprobiert werden wie selbst einmal „Feuerwehrluft“ aus einem Atemschutzgerät zu schnuppern. Dies machte allen Gästen sichtlich Spaß, egal ob Kleinkind oder Erwachsener. Erstaunt zeigten sich viele „Aushilfsfeuerwehrleute“ über das stellenweise sehr hohe Gewicht der Rettungsgeräte.

 

Für Kinder standen zusätzlich zum Vorführungsprogramm noch eine Hüpfburg und eine Feuerwehrspielstraße zur Verfügung.

Um 13.00 startete mit einem Experimentalvortrag zum Thema „Brennen und Löschen“ das Vorführungsprogramm. Hierbei war ausschlaggebend, die Bevölkerung über das Brandverhalten beispielsweise brennbarer Flüssigkeiten zu informieren. Leider kommt es immer wieder vor, dass Spiritus als Grillanzünder verwendet wird. Welche verheerenden Auswirkungen dies haben kann, wurde anschaulich demonstriert. Nicht fehlen durften eine Holzstaubexplosion sowie ein Magnesiumbrand. Wie wichtig die Auswahl des richtigen Löschmittels ist, wurde beim Versuch, Metall und brennbare Flüssigkeiten mit Wasser zu löschen, eindrucksvoll gezeigt. Abgeschlossen wurde der Vortrag mit den Klassikern „Spraydosenzerknall“ und „Fettexplosion“, wobei deutlich gemacht wurde, wie brennendes Fett richtig zu löschen ist.

Beim anschließenden praktischen Löschtraining konnte jeder Besucher selbst den richtigen Einsatz eines Feuerlöschers üben.

Davon, dass sogar die Jüngsten in der Walldürner Jugendfeuerwehr fit bei der Brandbekämpfung sind, überzeugten sich die Zuschauer bei einer Brandeinsatzdemonstration, bei der ein echter „Mülleimerbrand“ gelöscht wurde. Durch die Atemschutzattrappen wurde dabei ein sehr realistischer Eindruck vermittelt. Anschließend erfolgte die Übergabe eines Spendenchecks der Walldürner Bäcker, die beim Verkauf ihres Floriansbrotes 500 € für die Jugendfeuerwehr sammeln konnten.

Die Atemschutzübungsanlage des Landkreises wurde ebenfalls vorgestellt. Nach der Demonstration einer Belastungsübung durch mehrere Feuerwehrleute konnte jeder selbst einmal Gewichte heben, Endlosleiter und –laufband besteigen sowie die Kriechstrecke durchkrabbeln.

Welche wertvolle Hilfe eine Wärmebildkamera darstellt, konnten alle Interessierten im dunklen Raum bei der Suche von wärmeabstrahlenden und kalten Gegenständen selbst erfahren.

Bei einem fiktiven Zimmerbrand zeigte dann die Einsatzabteilung die Vorgehensweise bei einem Innenangriff. Zuerst wurde unter Zuhilfenahme einer Fluchthaube eine Person gerettet, bevor nach Türöffnungsprozedur und Rauchgaskühlung das „Feuer“ gelöscht wurde. Dass ein Innenangriff sehr gefährlich sein kann, wurde bei einem fingierten Atemschutznotfall gezeigt. Die Besucher konnten hautnah erleben, wie ein Mayday-Notruf abgesetzt wird, der Sicherheitstrupp zum Einsatz kommt und die Atemluftversorgung wechselt. „Wir waren wirklich beeindruckt, was die Feuerwehr heutzutage leisten muss“, hörte man viele Gäste sagen, ebenso „das war wirklich sehr interessant, sonst sieht man ja immer nur, was vor einem brennenden Haus passiert, aber nicht, was drinnen abgeht“.

Nach einer erneuten Möglichkeit zum Feuerlöschtraining wurde ein weiteres Highlight, die Rettung nach einem schweren Verkehrsunfall, demonstriert. Dass für eine patientengerechte Rettung nicht immer das Dach abgenommen werden muss, konnte bei der Anwendung von „Cross-Ramming“ und „Großer Seitenöffnung“ eindrucksvoll vorgeführt werden. Unterstützt wurde die Vorführung für eine realistischere Darstellung durch einen „Patienten“ und die SEG des DRK Walldürn.

Den Abschluss des Tages bildete eine Wette der Jugendfeuerwehr, bei der ein Luftballon zum Platzen gebracht wurde, wobei die Luft zuvor von den Jugendlichen durch 5 C-Schläuche gepustet werden musste.

Aufgrund des großen Erfolges wird in Zukunft mit Sicherheit wieder ein derartiger Aktionstag durchgeführt, um den Mitbürgern wieder möglichst viel „Feuerwehr zum Anfassen“ zu präsentieren.

 

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