Patientengerechte Rettung über die Landesgrenzen |
Mudau/Kirchzell | Über die Landesgrenzen hinweg übten am vergangenen Samstag, 15.11.2008 die Feuerwehren aus Mudau und Kirchzell gemeinsam den Ernstfall. Bei einem Verkehrsunfall mit einem LKW und zwei PKW kamen fünf Personen zu Schaden. Kommandant Gerd Mayer (Mudau) und Kommandant Frank Schäfer (Kirchzell) legten mit ihren Mannschaften dar, wie patientengerechte Rettung aus Unfallfahrzeugen aussehen soll. Auf regennasser Fahrbahn kam ein von Buch kommender Kleinwagen auf die Gegenfahrbahn und fuhr unter einen entgegenkommenden LKW. Ein zweiter PKW von Mudau kommend, der auf Grund der kurvigen Strecke den Unfall zu spät wahrgenommen hatte und nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte fuhr ebenfalls in den Unfallstelle und verkeilte sich unter der LKW. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte aus Kirchzell hatte sich der Fahrer des LKW bereits selbst befreien können. Die drei und zwei Insassen der PKW waren eingeklemmt und konnten sich nicht aus eigener Kraft aus den Fahrzeugen befreien. Die Feuerwehrfrauen und -männer aus der bayrischen Marktgemeinde Kirchzell machten sich daran, die beiden PKW abzustützen, so dass sie bei der Rettung der Verletzten nicht kippen konnten. Unter den Augen der Bürgermeister Dr. Rippberger (Mudau) und Stefan Schwab (Kirchzell), des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Klaus Theobald (Neckar-Odenwald-Kreis) und des Kreisbrandrates Karlheinz Brunner (Landkreis Miltenberg) trafen die Rettungskräfte aus Mudau ein und begannen ebenfalls in Absprache mit dem Deutschen Roten Kreuz bzw. der Schnelleinsatzgruppe Kirchzell daran, die Unfallopfer zu befreien bzw. Zugänge für den Rettungsdienst zu schaffen. Was für Außenstehende auf den ersten Blick wie ein aufgescheuchter Ameisenhaufen wirkte, war ein geübtes Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte. Die beiden Feuerwehren nahmen mit Schere und Spreitzer die Dächer und Türen der Fahrzeuge ab. Das DRK versorgte die Verletzten. Gemeinsam nahmen die Einsatzkräfte die Rettung der Unfallopfer aus den Fahrzeugen vor. Nach rund 30 Minuten waren die fünf, vom DRK vorher mit Wunden und Schnitten geschminkten, Verletzten befreit. Weitere 15 Minuten später war die Einsatzstelle wieder aufgeräumt. Die Kommandanten Schäfer und Mayer bedankten sich bei ihren Einsatzkräften, der Feuerwehr Großheubach und der SEG Kirchzell. Die Bürgermeister Schwab und Rippberger bedankten sich bei allen Beteiligten für ihr Engagement und luden die Übenden zu einem Abschlussessen in die Gastwirtschaft nach Buch ein. Kreisbrandrat Brunner ging - auch im Namen des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Theobald - genauer auf die Übung ein und lobte alle Beteiligten. Er wies auch auf den Einsatz des Rüstwagens aus Großheubach ein, der - genauso wie der Rüstwagen aus Buchen - bei einem Einsatz in dieser Größe auf jeden Fall mitalarmiert werden würde, da die Ausstattung eines Löschgruppenfahrzeuges nicht ausreichen würde, um die Verletzten patientengerecht und in kurzer Zeit befreien zu können.
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